Innovation für den Monat März: Fremdwasserbilanz
Kundenstatement zur Fremdwasserbilanz
Helge Kühner, Zweckverband Kühlung: :
Die Herausforderung
Für viele Kanalnetz- und Kläranlagenbetreiber ist Oberflächen- oder Fremdwasser ein wichtiges Thema. Das über die Lüftungsöffnungen von Schachtdeckeln eindringende Fremdwasser stellt insbesondere beim Schmutzwasserkanal des Trennsystems eine besondere Herausforderung dar und führt zu diversen Problemen. Die Liste der negativen Auswirkungen ist lang und reicht von erhöhten Energiekosten bis zu größeren Dimensionen von Anlagen, wie zum Beispiel Regenüberlaufbecken oder Kanäle.
Die Vermeidung von Fremdwasser in Entwässerungssystemen ist daher eine der größten Aufgaben für Betreiber von Entwässerungssystemen. Im Ergebnis kann sich eine Reduzierung des Fremdwassereintrags, sei es nun das Grundwasser generell oder das Niederschlagswasser in Schmutzwasserkanälen, schnell kostensenkend auswirken. Voraussetzung ist die Erfassung der tatsächlichen Mengen in einer Fremdwasserbilanz.
Mit Hilfe von Durchflussmessungen und Standardmethoden, wie der Nachminimum-Methode nach DWA Merkblatt 182, kann die Abflussmenge relativ leicht in die Bestandteile Schmutzwasser, Grundwasser und Niederschlagswasser differenziert werden. Ein Manko dieser Standardmethode ist jedoch, dass sich die Ergebnisse erheblich voneinander unterscheiden können. Fraglich ist, welche Ergebnisse als Basis für letztlich kapitalintensive Sanierungen und Investitionen herangezogen werden können.
Die Lösung
Bei der UNITECHNICS - Fremdwasserbilanz legen Projektbegleitende Ingenieure sehr viel Wert auf eine äußerst detaillierte Datenanalyse. Sie beurteilen immer kundenspezifisch im Einzelfall, welche Bestandteile der vorhandenen Methoden sinnvoll sind und wo diese angepasst und ergänzt werden müssen.
Der Innovationscharakter der Fremdwasserbilanz besteht darin, dass die Fremdwasseranteile immer mit einer speziell für den Kunden angepassten Methode ermittelt werden, um somit die für Sie besten Ergebnisse zu erwirken. Denn das Ziel kann nur eine valide und möglichst genaue Aussage der Anteile der Fremdwasserkomponenten sein, da auf Basis dieser Analyse häufig kostenintensive Begehungen, Kamerainspektionen und später Sanierungsarbeiten folgen.
Mit Hilfe der Fremdwasserbilanz wird ein Kanalnetz in kleine Einzugsgebiete eingeteilt, um anschließend gebietsspezifische Maßnahmenempfehlungen abzuleiten. Nur so kann eine priorisierte Handlungsabfolge erarbeitet werden, die eine kosten- und zeitoptimierte Fremdwasserreduzierung zur Folge hat. Die folgenden Entscheidungen, die anschließend getroffen werden, basieren somit auf einer äußerst fundierten und ingenieurstechnischen Analyse und Auswertung. Das gibt dem Kanalnetz- und Kläranlagenbetreiber die Sicherheit, bei der Fremdwasserreduzierung das Richtige zu tun.
FACHBEITRAG: Der Fremdwasserzähler
Dipl. Ing. Axel Bohatsch, Schwerin
„… Wir haben einen Fremdwasserzähler entwickelt, mit dem der Anwender erstmals in der Lage ist, in Kanalschächte einfließendes Oberflächenwasser zeitabhängig zu messen und digital zu erfassen (Bild 1 u. 2). Der Zeitraum der Ereignisse, in denen Oberflächenwasser in den Kanalschacht einfließt, wird dokumentiert, d.h. wie viel Regen- oder Schmelzwasser fließt zu welcher Zeit: an einem Tag, oder in einer Woche oder in einem Monat in den Kanalschacht ein. Je nach eingestelltem Zeitintervall können über den Datenlogger mehrere Monate dokumentiert werden, ohne den Datenlogger zwischenzeitlich auslesen zu müssen….“
Erschienen in: KA 2009, 16 Nr. 7, S. 725 – 726