"4. Reinigungsstufe für Kläranlagen" von Swetlana Schölzel, 2 von 3
Wo kann eine 4. Reinigungsstufe nötig sein?
Derzeit gibt es noch keine einheitliche, gesetzliche Regelungen in Deutschland zur Elimination von Spurenstoffen auf Kläranlagen. Aber die Richtung klar: Die Spurenstoffelimination wird kommen, da wo sie nötig sein wird. Aber wo ist das eigentlich?
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der Eintrag von Mikroschadstoffen immer dann besonders gewässerschädlich ist, wenn der Abwasseranteil im Gewässer sehr hoch ist. Dort ist eine Prüfung der Umsetzung einer 4. Reinigungsstufe besonders zu berücksichtigen. Auch ist der Eintrag von Mikroschadstoffen in solche Gewässer zu reduzieren, bei denen die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und des deutschen Wasserrechts (z.B. Oberflächengewässerverordnung OGewV) verfehlt werden. Wenn in einem Wasserkörper die Konzentrationswerte bestimmter Schadstoffe (z.B. Anhang D4 zum Monitoring-Leitfaden Oberflächengewässer in NRW) überschritten werden, dann ist diese Überschreitung (mit)ursächlich für die Schädigung der aquatischen Biozönose. Eine 4. Reinigungsstufe kann außerdem bei Kläranlagen, die in ein Oberflächengewässer zur Trinkwassergewinnung dient, nötig sein. Hier ist der Kreis zwischen Abwasser und Trinkwasser besonders klein. Diese Wasserkörper sind daher so zu bewirtschaften, dass eine Verschlechterung ihrer Qualität verhindert und somit der für die Gewinnung von Trinkwasser erforderliche Umfang der Aufbereitung verringert wird.
Neben der Gewässerseite kann auch das Einzugsgebiet bei der Entscheidung, ob eine 4. Reinigungsstufe auf einer Kläranlage von Nöten ist oder nicht, eine entscheidende Rolle spielen. Faktoren, die dabei berücksichtigt werden sollten sind z.B. Anzahl der Krankenhäuser, Ausweisung als Kurgebiet, hoher industrieller Abwasseranteil im kommunalen Abwasser durch Indirekteinleiter, Art der Indirekteinleiter. In jeden Fall ist die Entscheidung für oder wider eine 4. Reinigungsstufe auf einer Kläranlage anlagenspezifisch und ist immer eine Einzelfallbetrachtung.
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Vom Indirekteinleiterkataster über die 4. Reinigungsstufe zur Wasserwiederverwendung 07.11.23 Kläranlage Paderborn
Falls das Thema Ihr Interesse geweckt hat, möchten wir Ihnen die Veranstaltung am 7. November in Paderborn wärmstens empfehlen.
In dieser Veranstaltung werden wir uns mit verschiedenen Aspekten der Reinigungsleistung von Kläranlagen auseinandersetzen. Dabei nehmen wir einen ganzheitlichen Ansatz ein, beginnend mit dem Indirekteinleiterkataster, über die Implementierung der vierten Reinigungsstufe bis hin zur Wasserwiederverwendung.
Um Ihnen fundiertes Fachwissen und wertvolle Einblicke in die Thematik zu bieten, haben wir namhafte Experten der Branche als Redner gewinnen können. Dr. Till Elgeti, Swetlana Schölzel, Christoph Goldhofer und Klaus Jilg werden ihre langjährige Erfahrung und ihr spezialisiertes Wissen in ihren Fachvorträgen teilen. Freuen Sie sich auf einen Tag voller interessanter Vorträge, anregender Diskussionen und wertvoller Kontakte. Wir sind sicher, dass Sie viele neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen werden, die Ihnen bei der Verbesserung der Reinigungsleistung Ihrer Kläranlagen von großem Nutzen sein werden.
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26.10.2023: „4. Reinigungsstufe für Kläranlagen“, 3 von 3
Nicole Pabst gibt Ihnen zu dieser Thematik gern weitere Auskünfte oder bespricht mit Ihnen einen konkreten Anwendungsfall.
UNITECHNICS Ingenieurin M. Sc. Nicole Pabst hat das Projekt begleitet. Gern gibt er Ihnen zu dieser Thematik weiter Auskünfte oder bespricht einen konkreten Anwendungsfall.
Kontaktdaten: M. Sc. Nicole Pabst, Niederlassung Mötzingen
Telefon: +49 175 3421606
E-Mail: n.pabst@unitechnics.de

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