Schmutzwasserpumpwerke sind – neben Kanalnetzen und Druckleitungen – zentrale Bestandteile der kommunalen Abwasserinfrastruktur. Um die dauerhafte Entsorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen diese Bauwerke regelmäßig instand gehalten und bei Bedarf saniert werden. Ziel ist es, ihre Gebrauchstauglichkeit zu erhalten und die Betriebssicherheit langfristig zu sichern – bei gleichzeitig wirtschaftlicher und umweltgerechter Umsetzung.
Unser aktuelles Projekt zeigt exemplarisch, wie durchdachte Sanierungsplanung und fachgerechte Bauausführung eine nachhaltige Lösung bei massiven baulichen Schäden ermöglicht.
Im Sammelraum des betroffenen Pumpwerks hatten sich über Jahre hinweg erhebliche Schäden durch biogene Schwefelsäure gebildet – ein bekanntes Phänomen bei anaeroben Bedingungen in Abwasseranlagen. Sobald der im Abwasser enthaltene Sauerstoff verbraucht ist, entstehen durch mikrobielle Prozesse Schwefelverbindungen, die zu Schwefelwasserstoffgas (H₂S) führen. Dieser lagert sich an den Betonoberflächen ab, wo Mikroorganismen ihn zu Schwefelsäure umwandeln – mit der Folge massiver Betonkorrosion und Schäden an der Bewehrung.

Bild 1: Vor Ort festgestellte Korrosionsschäden durch biogene Schwefelsäure
Sanierungsplanung: Wiederherstellung der Tragfähigkeit und Schutzfunktion
Aufgrund der fortgeschrittenen Schädigung war eine kurzfristige Sanierung des Sammelraums erforderlich. Die Fachingenieure von UNITECHNICS entwickelten ein Sanierungskonzept, das nicht nur die Tragfähigkeit wiederherstellt, sondern auch einen langfristigen Schutz vor weiterer Säureeinwirkung bietet.
Kernpunkte der Planung:
- Tragwerksplanung aufgrund bereits angegriffener Bewehrung
- Spritzbetonauftrag in zwei Lagen zur Wiederherstellung der Bauwerksstruktur (bis zu 15 cm Schichtdicke)
- Reprofilierungsschicht (5–10 mm) zur Glättung der Oberfläche
- Auskleidung mit PE-HD-Platten als dauerhafter Korrosionsschutz
Die Auskleidung mit Polyethylen bietet eine besonders hohe Beständigkeit gegenüber chemischen Angriffen – ideal für Sammelräume mit hoher H₂S-Belastung. Die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen wurde ebenfalls durch UNITECHNICS betreut.
Bauausführung: Schritt für Schritt zur neuen Schutzschicht
Im Rahmen der Bauarbeiten mussten einzelne Bauteile, insbesondere die Decke, temporär abgestützt werden. Anschließend wurden die geschädigten Betonflächen mittels Hochdruckwasserstrahlen bis zum tragfähigen Untergrund abgetragen.

Bild 2: Abtrag der geschädigten Oberfläche nach Hochdruckwasserstrahlen

Bild 3: Neue Bewehrung, kraftschlüssig im Bestandsbeton verankert
Es folgte der Auftrag des Spritzbetons (SC6-8 C30/37, mit Größtkorn 8 mm), welcher im Trockenspritzverfahren eingebaut wurde. Danach wurde eine Reprofilierungsmörtelschicht aufgebracht, um eine plane Fläche für die Plattenauskleidung zu schaffen.

Bild 4: Oberfläche nach dem Spritzbetonauftrag

Bild 5: Reprofilierte Oberfläche zur Vorbereitung der PE-Auskleidung
Den Abschluss bildete die passgenaue Montage der PE-HD-Auskleidung.

Bild 6: Fertig ausgekleideter Sammelraum mit PE-Platten
Mit der vollständigen Sanierung ist der Sammelraum des Pumpwerks wieder voll gebrauchstauglich und gegen biogene Korrosion geschützt. Das Bauwerk erfüllt nun wieder alle Anforderungen an Sicherheit, Dichtheit und Langlebigkeit.
Für Fragen rund um die Sanierung von Abwasseranlagen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Kontaktdaten:
Dipl. -Ing. Frank Magdeburg
Telefonnummer: +49 385 34337121
Niederlassung Schwerin

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